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Das finale lange Wochenende der Bundesliga hielt für uns vorwiegend Enttäuschungen und Probleme bereit. Diese begannen schon vor Beginn des ersten Kampfes gegen den Reisepartner Trier am Samstag: Aufgrund Komplikationen bei der Anreise standen plötzlich nur sieben statt acht Mann zur Verfügung; wir sahen uns also gezwungen, das höchste Schwarzbrett (also Brett 2) freizulassen. Die verbliebenen Akteure sahen sich aber außerstande, gegen die nominell ohnehin favorisierten Trierer das Blatt zu wenden. Stattdessen probierten Jorden van Foreest an 1 und Friso Nijboer an 3 sich mit „The slow but venomous Italian“. Werbung für das Werk des Bundesliga-Redakteurs Souleidis war es aber nicht, beide mussten eine Niederlage quittieren. (Es muss aber bezweifelt werden, dass Italienisch so schlecht ist; im parallel ausgetragenen Topturnier im Shamkir wählte Kramnik gegen Adams am gleichen Tag ebenfalls das für ihn eher unübliche Italienisch und gewann überzeugend.) An den hinteren Brettern kamen Punkteteilungen hinzu, so dass eine 2,5:5,5-Niederlage gegen den „ersten Absteiger“ zu Buche stand. Natürlich, rein sportlich hat Trier die Klasse nicht nur gehalten, sondern mit Platz 8 deutlich besser als „par“ abgeschnitten; aber wie am 1.Mai publik wurde, zieht man sich aus der ersten Liga zurück und spielt künftig lieber in der 4NCL. (Heißt 4 Nations Chess League, also der britischen Meisterschaft für Mannschaft aus England, Schottland, Wales und Nord-Irland.) Am Sonntag waren wir dann gegen Bayern München favorisiert, doch brach hier die Mittelachse ein: Braga stand wohl immer etwas schlechter, Michael Hoffmann vernachlässigte die Königssicherheit und wurde mattgesetzt und Ilja Zaragatzki spielte eine sehr undurchschaubare Partie mit vermutlich wechselseitigen Fehlern. Im 40. Zug hatte er zwei Möglichkeiten zur Wahl und brauchte zu lange um sich zu entscheiden welcher Gewinnweg der Bessere ist-> Zeitüberschreitung! Da half auch der Sieg von Julio Granda Zuniga an 1 nichts, der Bezold mit einem kreativen Qualitätsopfer erst in Verlegenheit und dann zu Fall brachte. (Könnte ein Kandidat für die Top-10-Partien dieser Saison sein.) Parallel verpasste der neue Meister Baden-Oos dem entthronten aus Solingen eine derbe 6,5:1,5-Klatsche. Da auch alle schlechte Dinge 3 sind, gab es am Montag gegen die anderen Münchener ebenfalls eine Niederlage. Nicolas Capone stellte in ungefähr gleicher Stellung eine Qualität ein, Braga verlor eine ausgeglichene bis etwas bessere Stellung innerhalb weniger Züge und Granda Zuniga hatte Schlafprobleme gehabt und agierte daher unter Normalform gegen einen recht abwartend spielenden Gegner. Hier sorgte Ilja mit Holländisch (kannte ich von ihm gar nicht) als Schwarzer für den Ehrentreffer. Baden-Oos erledigte auch Mülheim – die in der Schlussrunde mit eine Art letztem Aufgebot antraten – mit nicht weniger als 7,5 und wurde mit 30:0-Durchmarsch Meister. Am Tabellenende blieben Tegel, Speyer und Griesheim unterm Strich, während die Münchener Mannschaften aus eigener Kraft bzw. dank Rückzug in der Klasse bleiben dürfen. Insgesamt waren die Highlights für uns die mehr als solide Vorstellung von Granda Zuniga an 1 (sieg gegen Giri, Performance knapp 2.700), der Mannschaftssieg gegen Solingen und die GM-Norm von Christian Braun. Auf der Debetseite finden wir das 0:6 des Schlusswochenendes, die Schwäche in der Mittelachse (Rangnummern 6-10 gewinnen zusammen genau eine Partie von 39 bei 24 Remisen und 14 Niederlagen) und den lt. Godesberger Statistikseite kumuliert höchsten Elo-Verlust aller Mannschaften. |