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In der Schlussrunde der Oberligasaison empfingen wir die schon als Absteiger feststehende Mannschaft von Ennepe-Ruhr-Süd. Der Kampfverlauf ließ auch klar erkennen, warum das Team nach einem Jahr in der Oberliga wieder in die NRW-Klasse zurückkehrt, doch der Reihe nach. Die erste Überraschung gab es vor Wettkampfbeginn, die ersten beiden Bretter fehlten wegen Geburtstagsfeiern – wobei das kein unglückliches Zusammentreffen, sondern der Tatsache geschuldet ist, dass die Brüder Lupor Zwillinge sind. Somit war meine Vorbereitung mal wieder in den Binsen. Mein Gegner produzierte dann im Boleslawski-Sizilianer die gleiche Ungenauigkeit wie Fabrice Wantiez in der belgischen Liga; ich konnte in beiden Partien mit 10.-d5 direkt ausgleichen. Der Nachteil dabei ist, dass nach der relativ forcierten Folge – die ersten achtzehn Züge waren identisch – die Stellung recht stark verflacht; nach 23 Zügen nahm ich sein Remisangebot an und war damit als Erster fertig. Dirk hatte ein kreatives Qualitätsopfer entkorkt, das der Gegner nicht annahm; kurz danach war der Bauer auf c5 weg. Die Verwertung stellte kein Problem dar. Wolfgang hatte es mit einem Ersatzmann zu tun und rückte dem von Se2, Be4 und Dc2 eingerahmten Ld3 mit c4 zu Leibe. Die Abwicklung führte zum Gewinn von zwei Figuren gegen Bauer und Turm. Er nahm das Remisangebot in vielleicht etwas bequemerer Stellung an. Die Analyse nachher zeigte auf, dass a4 besser gewesen wäre und durch das Anrempeln des Bb3 eine Figur gegen drei schlechte Bauern gewinnt; die Chance wurde verpasst. An Brett 8 spielte zum ersten Mal Xavier Mastalerz und überspielte seinen jungen Gegner ohne größere Probleme. Lennert quetschte aus einer symmetrischen Stellung mit Bauern von a-c und e-h sowie je einem Turm und zwei Springern einen Sieg raus und auch Wladimir gewann eine „eigentlich“ totremise Stellung dank kräftiger Mitarbeit des Gegners. Keinen Zweifel gab es an der positionellen und spielerischen Überlegenheit von Cemil, dessen Springer auf d3 den Bd4 blockierte und damit den Lg7 zum halben Statisten degradierte. Die abwechslungsreichste Partie spielte Marcel, der ausgangs der Eröffnung eine Figur weniger hatte (der Lg3 war von der Kette h6/g5/f4 gefangen worden) und keine wirkliche Kompensation hatte, nachdem der schwarze König sich am Damenflügel einen Unterschlupf gebaut hatte. Als ich beim Stand von 6:1 ging, hatte er das Defizit schon auf einen Bauern reduzieren können, sah aber immer noch verlustträchtig aus, doch am Ende stand hier eine Punkteteilung und damit ein 6,5:1,5 – hoch, aber aufgrund der technischen Defizite der Enneper (Ennepetaler?) kam es halt so. KKS ließ sich diesmal in der Schlussrunde die Butter nicht vom Brot nehmen und gewann klar gegen Dinslaken, wurde damit Gruppensieger. Aber auch wir als Zweiter dürfen nächste Saison noch eins höher in der 2. Liga West antreten, wo wir nicht weit werden fahren müssen: Würselen und ASV blieben in der Klasse, neben Porz kommt mit dem KKS noch ein Kölner Team hinzu, auch Düsseldorf ist nicht weit weg und Bochum und Hansa Dortmund sind nicht am Ende der Welt. Koblenz (Aufsteiger aus Südwest) ist ein bisschen weiter weg und die zehnte Mannschaft ist nicht ganz klar, da kein NRW-Verein aus der 1. Liga runterkam – evtl. wird es Griesheim sein. Nur am Rande sei bemerkt, dass Porz gegen Oberhausen gewann und wir damit sogar 3:5 hätten verlieren dürfen, aber es wäre natürlich wenig überzeugend gewesen, so durchzukommen. |