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Das bekannte Ford-Open, das jedes Jahr im April in Köln stattfindet, wies auch diesmal eine beachtliche Teilnehmerzahl auf. Diesmal nahmen 79 Spieler teil und auch die Besetzung in der Spitze war recht ordentlich. Für ein regionales Turnier und das nicht gerade üppige Preisgeld, war die Anwesenheit von einem IM und 3 FM nicht unbedingt selbstverständlich. Vier Spieler hatten eine DWZ über 2200, zwei über 2100, fünf über 2000 und immerhin noch 12 zwischen 1900 und 2000 DWZ.
Um es vorweg zu nehmen, IM Boris Khanukov, der Favorit mit der höchsten Zahl konnte nie ernsthaft um den Turniersieg spielen. Nach einem sehr glücklichen Sieg gegen FM Ingo Cordts - eigentlich eine total verlorene Partie, die durch einen einzügigen Turmeinsteller von Cordts abrupt beendet wurde - wurden alle Ambitionen Khanukovs vom Dänen Niels Christensen zerstört. Er bot schon in der Anfangsphase ein Remis an, aber Khanukov wollte mit Weiss unbedingt gewinnen. Am Ende verlor er die Partie und damit war alles vorbei.
Schließlich gewann doch einer der Favoriten das Ford-Open, nämlich der überragende Däne Niels Christensen vom FC Bayern München, der mit 7/7 eine eindrucksvolle Vorstellung bot. Zweiter wurde, für viele etwas überraschend, mit 5,5 Punkten FM Roman Ivic, der mit 5,5/6 startete und erst in der letzten Runde gegen den überlegenen Sieger Christensen verlor. Den Dritten Platz erreichte Reinhard Bonnmann, ebenfalls mit 5,5 Punkten, allerdings mit der schlechteren Fortschrittswertung.
Erwähnenswert ist vor allem auch das Abschneiden von Tobias Meier (SV Grünfeld Köln, Jahrgang 1988), der mit einer Ausgangs-DWZ von 1884 ebenfalls 5,5 Punkte erreichte, ungeschlagen blieb und sich um 54 Punkte verbesserte. Auch die jungen Spieler Christian Bussard und Marc Richters spielten ein ordentliches Turnier und man kann sicher erwarten, dass sie in Zukunft deutliche Fortschritte machen werden. An dieser Stelle sollte auch ein gewisser Oswald (Ossi) Gutt nicht unerwähnt bleiben, der in einem Alter (bald 51) wo andere schon an Frührente denken, ungeschlagen und mit 5 Punkten den 9. Platz erreichte. Eindeutig zweiter (oder dritter?) Frühling.
Die russischen Rentner IM Khanukov (5,5), Bekritski (5), FM Rotstein (5) und Zotkin (4,5) landeten wenigstens in der Seniorenwertung auf den ersten 4 Plätzen.
Insgesamt ein sehr gelungenes Turnier mit einer sehr guten Turnierleitung, die bereits am nächsten Vormittag die kompletten Ergebnisse und die Paarungen der nächsten Runde veröffentlichte. Dabei war Stephan Distelrath sicher der entscheidende Mann. An dieser Stelle noch ein Hinweis auf die Chess Days 2010, die bei den Schachfreunden Ford-Köln ab dem 20.08.2010 starten.
Hier meine Partie gegen Richters aus der 5.Runde zum Nachspielen.
Roman Ivic |
