Das Chaos am Brett - UmwandlungsschachAllgemeine Einführung und Regelwerk im Umwandlungsschach
Umwandlungsschach gilt als eine der anspruchsvollsten Varianten im Spezialschach. Gespielt wird nach traditionellen Regeln mit nur einer einzigen Ausnahme. Diese aber hat es in sich. Wird ein Spielstein geschlagen, so verwandelt sich der schlagende Stein in die geschlagene Figur. Schlägt also zum Beispiel die weiße Dame einen schwarzen Bauern, so verwandelt sie sich in einen weißen Bauern. Eine solche Aktion ist aus weißer Sicht tunlichst zu vermeiden, führt es doch quasi indirekt zum Verlust der stärksten Spielfigur.
Die Regel des Umwandelns führt zu teilweise chaotischen Stellungen und Kombinationen am Brett, weil sich in vielen Fällen das Schlagen von Figuren wegen des damit einhergehenden Wertverlustes der eigenen schlagenden Figur aus materiellen Gründen nicht lohnt. Ungedeckte Bauern kommen häufig vor, ebenso Angriffe von Figuren gegen die Dame oder den König, bei denen diese nur ausweichen können, da sich ein Schlagen verbietet.
Um die ganze Partei noch verrückter zu machen, gilt es als verpönt, die Umwandlung der Figuren real am Brett nach zu empfinden. Schlägt der schwarze Turm den weißen Springer, wird er zum schwarzen Springer, wird aber eben nicht durch einen solchen ersetzt. In Zukunft hüpft also ein Turm übers Brett, für außen stehende Kiebitze ein Grund, sich die Augen zu reiben. Beide Spieler müssen sich die Charade aller Spielsteine auf dem Brett merken – eine zusätzliche Anforderung neben den eh schon komplizierten Regeln.
Was geschieht mit Bauern, welche die gegnerische Grundreihe erreichen? Hier gilt – wie im klassischen Schach – das Recht zur Umwandlung in eine Figur nach Wahl. Dieses Recht erlischt nicht dadurch, wie mancherorts gespielt, dass der Bauer auf der 8. bzw. 1. Reihe eine gegnerische Figur geschlagen hat. Die Promotion erfolgt also trotz theoretischer Umwandlung!
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