Schachbegriffe
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FamilienschachBietet ein Springer Schach und bedroht gleichzeitig die Dame, so spricht man vom „Familienschach“.Fast echte FesselungBei einer fast echten Fesselung kann die gefesselte Figur nur innerhalb der Wirkungslinie der gegnerischer Figur ziehen. Die Wirkungslinie der gegnerischen Figur kann sie nicht verlassen, da sie sonst den König einem Schach aussetzen würde.FernschachBeim Fernschach wird Schach gespielt, indem die Züge dem Gegner postalisch oder elektronisch übermittelt werden. Im Gegensatz zu anderen Schachwettkämpfen ist der Einsatz von Hilfsmitteln (Literatur, Beratung durch andere Spieler, Computerprogramme, ...) nicht verboten. Die Züge werden per Postkarte, Fax, E-Mail, auf einem Schachserver oder durch andere Medien ausgetauscht. Fernschachpartien werden gelegentlich auch als Korrespondenzpartien bezeichnet. Eine Fernpartie kann über Wochen, Monate oder Jahre ausgetragen werden.Fernschach - HistorischesDie älteste bekannte Fernpartie fand 1804 zwischen den Städten Den Haag (Oberstleutnant Friedrich Wilhelm von Mauvillon) und Breda (Offizier, Name nicht bekannt) statt. Bedeutender war jedoch der Städtekampf London gegen Edinburgh, der 1824 begann und den Edinburgh 1828 mit 3:2 gewann. In dieser Zeit waren Städtekämpfe sehr populär, wobei sich die lokalen Schachspieler berieten, gelegentlich unterstützt von bekannten Schachmeistern. Die erste per Telegraf ausgetragene Partie fand im April 1845 zwischen Howard Staunton und Henry Thomas Buckle statt. Sie dauerte acht Stunden und endete mit einem Remis. Den Begriff „Fernschach“ verwandte erstmals Andreas Duhm (1883–1975) in der Schweizer Schachzeitung.FesselungDie Fesselung im Schachspiel ist eine Stellung, in der eine Figur nicht ziehen kann, da sie sich in der Wirkungslinie zwischen gegnerischer Figur und eigenem König oder einem wichtigen Feld (ggf. mit eigener Figur darauf) befindet. Man unterscheidet drei Arten von Fesselungen: Echte Fesselung: die gefesselte Figur kann überhaupt nicht regelkonform ziehen Fast echte Fesselung: die gefesselte Figur kann nur innerhalb der Wirkungslinie der gegnerischer Figur ziehen oder eventuell die fesselnde Figur schlagen. Unechte Fesselung: die gefesselte Figur ist streng nach Spielregeln durch die Fesselung selbst nicht in ihrer Bewegung eingeschränkt. Fesselungen sind eine der häufigsten Elemente einer Schachtaktik. Das Fesseln einer Figur bedeutet meist deren Schwächung. Auch muss man damit rechnen, dass der Gegner die gefesselte Figur mehrfach angreift. In manchen Fällen kann man eine unechte Fesselung auch ignorieren, nämlich wenn es gelingt, Gegendrohungen aufzustellen.FianchettoMan bezeichnet damit die Aufstellung eines Läufers an der Flanke der eigenen Figurenaufstellung, auf einer der beiden Hauptdiagonalen des Brettes, in einer eigens dafür zu schaffenden „Höhle“ innerhalb der eigenen Bauernstruktur. Von dieser Position aus wirkt der Läufer auf das Zentrum und über das Zentrum hinweg auf den diagonal gegenüber liegenden gegnerischen Flügel ein. Diese Aufstellung des Läufers ist sehr wirksam und deshalb in zahlreichen Eröffnungssystemen im Schach sehr beliebt. Ein Fianchetto-Zug ist also in der Regel ein Eröffnungszug, kommt jedoch mitunter auch noch später, im Mittelspiel, vor. Man spricht in der Umgangssprache auch davon, einen Läufer zu "fianchettieren". Werden beide Läufer auf diese Weise entwickelt, spricht man von einem „Doppelfianchetto“, auch - salopper - „Doppelloch“ genannt.FIDEDie Fédération Internationale des Échecs (FIDE, französisch für Internationale Schachföderation), im deutschsprachigen Raum auch Weltschachbund genannt, ist die Dachorganisation der nationalen Verbände der Schachspieler.FIDE - HistorischesDie Gründung der FIDE wurde am 20. Juli 1924 in Paris von Pierre Vincent bekannt gegeben. Die Delegierten von 14 Landesverbänden hatten vorher die Grundsätze festgelegt. Zugleich wurde ein Komitee gebildet, das die Statuten ausarbeiten sollte. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Argentinien, Belgien, England, Frankreich, Italien, Jugoslawien, Kanada, Niederlande, Polen, Rumänien, Schweiz, Spanien, Tschechoslowakei und Ungarn. Deutschland war als Folge des 1. Weltkrieges nicht eingeladen. Die FIDE reglementiert seitdem die Spielregeln des Schachs. Außerdem vergibt sie die Titel eines Großmeisters, Internationalen Meisters, FIDE-Meisters und Candidate Master beiderlei Geschlechts. Seit 1970 berechnet sie die offizielle Elo-Weltrangliste. Beginnend im Jahre 1927 wurde die Schacholympiade von ihr ausgerichtet. Seit 1948 veranstaltete die FIDE auch die offiziellen Schachweltmeisterschaften. Zuvor richtete die FIDE zwei sogenannte Amateurweltmeisterschaften aus, die von Hermanis Matisons (Paris 1924) und Max Euwe (Den Haag 1928) gewonnen wurden. Die Übernahme der Ausrichtung der Weltmeisterschaften war der FIDE aus zwei Gründen erst nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges möglich: der Tod des amtierenden 4. Weltmeisters Alexander Aljechin 1946, der zu Lebzeiten keinerlei Interesse zeigte, seinen Titel an die FIDE abzutreten die Aufnahme des äußerst einflussreichen sowjetischen Schachverbandes nach 1945. Für die notwendige Stabilität in den langen Qualifikationsetappen und bei der Durchführung des WM-Kampfes bürgte der starke sowjetische Schachverband, der auch tatsächlich bis 1972 alle Weltmeister stellte und die meisten WM-Kämpfe in der UdSSR ausführen konnte. Mit dem Untergang der Sowjetunion verlor die FIDE einen starken Partner und bekam in der Folge Schwierigkeiten, WM-Kämpfe in einem wiederkehrenden Zyklus durchzuführen. Streitigkeiten mit dem 13. Weltmeister Garri Kasparow führten zu seinem Rückzug aus der FIDE und zu zwei konkurrierenden Weltmeisterschaften. Kasparow sah sich in einer direkten Linie mit dem 1. Weltmeister Wilhelm Steinitz, sein Wettkampfbezwinger Wladimir Kramnik bzw. Viswanathan Anand, der Sieger des WM-Turniers 2007, bei dem Kramnik nur Zweiter wurde, betrachten sich in dieser Kontinuität als 14. bzw. 15. Weltmeister.Figurine NotationDie unterschiedlichen Buchstabenkürzel in den einzelnen Sprachen können international gesehen das Verständnis erschweren. Als Alternative werden daher inzwischen vielfach die für die Figuren verwendeten Buchstaben ersetzt durch die Figurensymbole, sogenannte Figurinen, welche auch in den Diagrammen Verwendung finden. Diese Form der algebraischen Notation wird figurine Notation genannt.FingerfehlerFingerfehler ist ein Ausdruck, der aus dem Schachjargon stammt (und eventuell aus der Musiksprache entlehnt wurde). Man versteht darunter den Fall, dass ein Spieler irrtümlich eine Figur berührt, obwohl er eigentlich eine andere Figur ziehen wollte. Laut den Spielregeln muss diese Figur entsprechend der Regel „berührt, geführt!“ gezogen oder (eine berührte gegnerische Figur) notfalls geschlagen werden. Notwendige Voraussetzung ist aber ein absichtliches Berühren. Kommt es zu einem motorischen Missgeschick, also dem versehentlichen Berühren oder Umwerfen einer Figur, liegt der Fall anders. Die Grenze zwischen den beiden Möglichkeiten ist nicht immer eindeutig zu ziehen. Im Schach resultieren Fingerfehler meist daraus, dass ein Spieler vorausberechnete Varianten verwechselt und Züge in der falschen Reihenfolge ausführt. Insbesondere in Zeitnot kann es vorkommen, dass der vorherige Zug des Gegners nicht richtig wahrgenommen und reflexhaft beantwortet wird. Häufig wird daher der psychologische Ratschlag erteilt, dass man „auf den Händen sitzen“ sollte, um überhastete Züge zu vermeiden. Schachspieler verwenden den Begriff zudem gelegentlich als Ausrede, um eine Niederlage als unglücklich darzustellen oder ein Übersehen nicht einzugestehen. Der Ausdruck ist als Germanismus auch in der englischen Sprache verbreitet.Fischer-SystemJeder Spieler hat eine Grundbedenkzeit, zu der vor jedem Zug eine Zugzeit addiert wird (Beispiel: 3 Minuten + 10 Sekunden). Das System wurde von Bobby Fischer, einem Schachspieler, entwickelt. Vorteile: Bei Spielen, deren maximale Zugzahl im voraus bekannt ist, kann die benötigte Zeit gut abgeschätzt werden. Die Spieler können durch ein paar schnelle Züge Zeit sammeln. Es geht keine Zeit verloren, wenn man ein paar schnelle Züge spielt. Nachteile: Kann nicht mit einer gewöhnlichen analogen Schachuhr benutzt werden.Flügel - Damen und KönigsDamenflügel und Königsflügel sind Begriffe aus dem Schachspiel, wobei die a-, b- und c- Linie den Damenflügel und die f-, g- und h- Linie den Königsflügel bilden. Vorgetragene Angriffe auf einer Flanke werden dementsprechend als Königs- oder Damenflügelangriffe bezeichnet. In der Schachtheorie kommt dieser Unterscheidung eine erhebliche Bedeutung zu, da Angriffe auf dem Damenflügel (häufiges Ziel: Raumgewinn zur Umwandlung eines Bauern) meist unter völlig anderen Voraussetzungen laufen als solche am Königsflügel (meist direkt gegen den König gerichteter Angriff mit dem Ziel eines taktischen Endes),FM - FIDE-MeisterFIDE-Meister (Abkürzung FM) ist ein Titel für schachliche Leistungen, der durch den Weltschachbund FIDE auf Lebenszeit verliehen wird und der unterhalb der Titel Großmeister und Internationaler Meister angesiedelt ist. Es gibt FIDE-Meister-Titel für Frauen (WFM) und Männer (FM). WFM steht für weiblicher FIDE-Meister.FortschrittswertungDie Fortschrittswertung wird auch bei Turnieren nach dem Schweizer System angewandt, allerdings vornehmlich bei größeren Open-Turnieren. Für diese Wertung bekommt man nach jeder Runde seine bis dahin erzielten Punkte als Feinwertung gutgeschrieben. Siege oder Unentschieden in frühen Runden eines Turniers werden damit stärker gewertet als in den letzten Runden. Es soll damit erreicht werden, dass ein Spieler, der lange in der Spitzengruppe mitgespielt hat, also schon recht früh in einem Turnier Punkte geholt hat, in den letzten Runden nicht noch von jemandem überholt wird, der nur weiter hinten gespielt hat gegen vermutlich schwächere Gegner.Französische VerteidigungDie Namensgebung der Französischen Verteidigung stammt aus dem Jahre 1834. In der Mitte eines Wettstreits im Fernschach zwischen einer Londoner Mannschaft und einer aus Paris antworteten die Franzosen auf den Eröffnungszug 1. e2-e4, den die Londoner machten, mit dem Zug 1. ... e7-e6 und gewannen das Spiel. Die Grundstellung der Französischen Verteidigung entsteht nach den Zügen: 1. e2-e4 e7-e6FreibauerEin Bauer, der die gegnerische Grundreihe erreichen kann, ohne dass ihm auf der eigenen Linie oder auf einer unmittelbar benachbarten Linie ein gegnerischer Bauer gegenüber steht, heißt Freibauer.Froms GambitFroms Gambit (oder auch From-Gambit bezeichnet), benannt nach dem dänischen Schachmeister Martin From (1828–1895), ist eine durch die Züge 1. f2-f4 e7-e5 eingeleitete Eröffnung des Schachspiels und zugleich eine Gambitfortsetzung der Bird-Eröffnung. |